Lasst uns über Geld reden
VERÖFFENTLICHT AM Montag, 26 Juli 2021Der schönste Startpunkt auf unserer Reise zu finanzieller Selbstbestimmtheit und Freiheit ist die Erkenntnis: Dass wir nicht alleine unterwegs sind. Geld ist universell und allgegenwärtig, ein wesentlicher Baustein der Wirtschaft in der wir alle leben. Dennoch – oder gerade deswegen – reden wir viel zu wenig darüber. Völlig verrückt, wenn man sich die tragende Rolle und alltägliche Wichtigkeit des Themas vor Augen führt.
“Über Geld spricht man nicht.”
Sich mit dem Thema Geld und Finanzen auseinanderzusetzen ist darum oftmals schwierig. Vor allem, weil Geld für zu viele von uns immer noch ein Tabuthema ist. Das ist weder hilfreich noch gesund. Und es gibt nur einen Weg durch die Tabublockade: Wir müssen anfangen, offen über Geld zu reden. Uns auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. Das Wunderbare ist nämlich: Wir können voneinander lernen!
Hier sind ein paar Vorschläge, wie du zuerst einmal für dich persönlich loslegen kannst:
Beginne mit dir selbst! Nimm’ dir Zeit und Raum um deine einzigartige, persönliche Beziehung zum Geld zu erkunden. Stelle Fragen und sei neugierig! Informiere dich, sammle und erforsche, sei offen und vor allem: Sei kritisch. Nur so kannst du gestalten, verändern – und wachsen!
Woher kommt deine Einstellung zum Thema Geld?
Wer hat dir etwas darüber beigebracht und deine Haltung geprägt?
Was verbindest du mit Geld? Etwas positives? Oder etwas negatives?
Hast du erlebt, dass man für Geld hart arbeiten muss? Oder war die Haltung sorglos? Wie hast du als kleines Kind in diesem Kontext über andere gedacht, zum Beispiel über Menschen, die vielleicht viel Geld hatten, während es für dich und deine Familie knapp war?
Aus deinen Antworten auf diese Fragen kannst du deine Einstellung zum Thema Geld ableiten. Sie liegt sehr wahrscheinlich irgendwo zwischen knochigem Mangel und blühendem Überfluss… Die verschiedenen Aspekte sind sehr wichtig, denn der erste Eindruck… bleibt haften. Er prägt sich ein und dein Verhältnis zu Geld ein Leben lang.

Um dir den Gesprächseinstieg zu erleichtern, haben wir uns übrigens etwas ganz besonderes ausgedacht: die Vitamin Money Therapy!
Money Therapy ist eine Sammlung von Fragen, die dir – und wen immer du noch dazu einlädst – als Denkanstöße und “Conversation Starter” dienen und einen Reflexionsprozess in Gang setzen sollen. Du kannst sie nur für dich in Gedanken oder mit einem Notizbuch durchgehen. Oder du lädst Frauen aus deinem Familien- und Freundeskreis dazu ein, gemeinsam mit dir zu spielen. Denn je mehr Frauen ihr finanzielles Selbstbewusstsein stärken, umso entspannter wird unser aller Umgang mit Geld.
Frauen und Geld
Vor allem viele Frauen beschäftigen sich kaum oder zu spät mit Finanzthemen. Dabei wäre gerade das besonders wichtig: Frauen verdienen nämlich im Durchschnitt deutlich weniger Geld als Männer. In Deutschland liegt der Unterschied bei 19 Prozent. Selbst bei formal gleicher Qualifikation verdienen Frauen 6 Prozent weniger als Männer – im “selben” Job! Dadurch schwankt die Höhe ihres Einkommens unter Umständen stark und sollte gut geplant werden. Nicht zuletzt, weil sich die Schwankungen unmittelbar auf die Altersvorsorge auswirken.
Frauen leben im Schnitt länger als Männer. Folglich müssen sie ihr Erspartes im Alter über einen längeren Zeitraum verteilen – und dafür entweder im Ruhestand monatlich weniger ausgeben oder vor Beginn der Rente eine größere Summe ansparen. Egal, wie rum wir es betrachten: Finanzielle Planung und Vorsorge sind extrem wichtig!
Stichwort längere Lebenserwartung: Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass eine Frau zur Witwe wird und sich sehr spät im Leben plötzlich mit ihren eigenen Finanzen beschäftigen muss. Viele Frauen wägen sich jahrzehntelang in Sicherheit und überlassen ihrem Partner alle Geld-Themen und -Entscheidungen. Selbst wenn er alles wunderbar und zum Wohle der beiden regelt, steht die Frau nach seinem Tod allein da und muss sich plötzlich um sich selbst und ihre Finanzen kümmern. Also lieber rechtzeitig loslegen!
Typische Verhaltensmuster vieler Frauen rund ums Thema Finanzen:
Wir denken, wir wären keine Zahlenmenschen…
Wir trauen uns nicht!
Wir hoffen, dass sich das Geld-Thema schon irgendwie von alleine regelt.
Wir beschäftigen uns überhaupt nicht oder viel zu spät mit Geld.
Wir reden nicht über Geld und Investitionen, weil es ein Tabu ist.
Wir stellen keine Fragen über Geld, obwohl das die einzige Möglichkeit ist, etwas Neues zu lernen.
Wir suchen uns keinen finanziellen Rat, weil es uns zu schwierig, zu umständlich, zu langwierig erscheint – und weil wir glauben, alle anderen wüssten sowieso irgendwie immer mehr darüber als wir.
Wir sparen zwar Geld, investieren es aber nicht – und nehmen so hin, dass die Inflation im Laufe der Zeit unser Vermögen deutlich schmälert.
Ein Schritt führt zum nächsten und allzu leicht mitten hinein in einen Kreislauf aus Vermeidung, Schweigen und Zaudern. Der beste Weg da wieder raus: Reden wir drüber! Tauschen wir uns untereinander aus und öffnen uns für Veränderungen! Deine Beziehung zum Thema Geld und Finanzen ist eine lange und super spannende Reise. Wenn du sie in kleine Schritte aufteilst, statt vor dem Großen Ganzen zurückzuschrecken, wirst du unterwegs viele wunderbare Dinge lernen, erleben und erfahren. Versprochen!
Los geht’s: Setze dir 3-5 konkrete Geld-Ziele! Besorge dir ein wunderschönes leeres Heft und schreibe sie auf. Mit der Hand! Folgende Hinweise helfen dir:
Klar und präzise
Formuliere deine Geld-Ziele so klar und präzise wie möglich. „Meine Finanzlage verbessern und unfassbar reich werden“ klingt ganz wunderbar – ist aber auch ziemlich… schwammig. Schreibe stattdessen lieber in dieser Form: „Bis Ende des nächsten Jahres meinen Kredit abbezahlen.“
Messbar
Formuliere so, dass du dein Ziel messen kannst! Beispiel: „Ab sofort spare ich monatlich 300 Euro für meinen nächsten Urlaub.“ Oder „Vor Ende Oktober 25% mehr Gehalt verhandeln.“
Umsetzbar
Achte darauf, dass du tatsächlich und ab sofort konkret etwas tun kannst, um das Ziel zu erreichen. Schreibe dir auf, was du wöchentlich und monatlich umsetzen kannst, um deinem Ziel ein Stück näher zu kommen. Es ist egal, wie klein der Schritt ist oder scheint. Hauptsache, du gehst ihn!
Realistisch
Dream big! Und setze dir auf dem Weg dorthin herausfordernde aber realistische Ziele.
Timing
Setze dir Fristen und definiere Zeitfenster. Schreibe auf, bis wann du das Ziel erreicht haben wirst und welche Zwischenschritte du unterwegs brauchst – und: bis wann! Was tust du wöchentlich, monatlich und vierteljährlich unterwegs zu deinem Geld-Ziel?
Mehr zum Thema Finanzziele setzen erfährst du auch in diesem Blogpost.
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