Tag 2: Die Jungen finanzieren die Renten der Alten: So funktioniert die gesetzliche Rentenversicherung

Das Rentensystem in Deutschland beruht auf einem Umlagesystem, bei dem die derzeitige Erwerbsbevölkerung für die Generation der heutigen Rentnerinnen und Rentner aufkommt. Bekannt ist das gesetzliche Rentenversicherungssystem in Deutschland auch schlicht unter dem Namen „Deutsche Rentenversicherung“. 

 

Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung sind für alle Arbeitnehmer in Deutschland (und auch für einige Selbstständige) obligatorisch. Dabei trägt der Arbeitgeber die eine Hälfte, der Arbeitnehmer die andere Hälfte der Rentenbeiträge. Die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung werden ab dem 65. Lebensjahr ausgezahlt und stellen eine Grundversorgung dar.

 

Wann hast du Anspruch auf eine gesetzliche Rente?

Du hast Anspruch, wenn du mindestens fünf Jahre lang in Deutschland gearbeitet hast. Die Höhe der Rente hängt dabei von den Beiträgen ab, die du während deines Arbeitslebens in Deutschland eingezahlt hast. 

 

Der Staat stellt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen du deine gesetzliche Rente verbessern kannst. Dazu gehören zum Beispiel die Riester-Rente und die Rürup-Rente.

 

Riester-Rente

Die im Jahr 2002 eingeführte Riester-Rente ist als Aufstockung der staatlichen Rente gedacht, um Einkommensverluste durch die Rentenreformen abzufedern. Der Staat fördert die Riester-Rente durch Zulagen und Steuervorteile. Benannt ist sie nach dem damaligen Arbeitsminister Walter Riester.

 

Wer kann einen Riester-Vertrag abschließen?

Grundsätzlich sind alle, die in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, berechtigt, eine zusätzliche Altersvorsorge über einen Riester-Vertrag aufzubauen. Wenn du einen solchen Vertrag abschließen möchtest, musst du mindestens vier Prozent deines Jahreseinkommens (maximal 2.100 Euro pro Jahr) einzahlen. Wenn du dies einhältst, bekommst du jedes Jahr eine Zulage von 175 Euro vom Staat. Der Riester-Vertrag ist für dich wirkungsvoller, wenn du Kinder hast, da der Staat pro Kind 300 Euro pro Jahr zuschießt – je mehr Kinder, desto mehr Geld. Du kannst diese Beiträge auch in deiner jährlichen Einkommensteuererklärung absetzen. 

 

Rürup-Rente

Die Rürup-Rente wurde 2005 für alle eingeführt, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und keinen Anspruch auf eine Riester-Rente haben, in der Regel freiberuflich Tätige, Unternehmerinnen und Unternehmer. Sie wurde durch den Wirtschaftswissenschaftler Bernd Rürup entwickelt und soll Selbstständigen zumindest eine Grundversorgung im Alter verschaffen. Deshalb wird sie manchmal auch Basis-Rente genannt. Der Staat unterstützt die Regelung durch Steuervorteile. Du kannst frei entscheiden, wie viel Geld du einzahlst. Einen Bonus durch den Staat gibt es hier nicht, doch der Sparplan wird durch steuerliche Anreize gefördert. Derzeit kannst du maximal 25.787 Euro pro Jahr einzahlen. 

 

Wer kann einen Rürup-Vertrag abschließen?

In die Rürup-Rente kann jeder und jede einzahlen, sie wurde jedoch speziell für Selbstständige, freiberuflich Tätige und Besserverdienende konzipiert.