Tag 4: Was tun mit der Erbschaft?

Für die meisten Menschen ist eine Erbschaft, egal ob es sich um 5.000, 10.000 oder auch 500.000 Euro handelt, eine Überraschung. Und so eine Überraschung kann dich lähmen, weil du nicht weißt, was du tun sollst. Eine der wichtigsten Investitionen, die du tätigen kannst, ist es, dich in finanzieller Hinsicht weiterzubilden. 

 

Das Wichtigste zuerst

Bei der Verwendung deines geerbten Geldes solltest du Prioritäten setzen. Wenn du Schulden mit hohen Zinsen wie Privatkredite oder die von Kreditkarten hast, ist es sinnvoll, diese zuerst zu tilgen. Das Gleiche gilt, wenn du nur einen kleinen oder gar keinen Notfallfonds hast, der idealerweise mindestens drei bis sechs Monate an Ausgaben abdecken sollte – in den vorangegangenen Kursen haben wir darüber schon ausführlicher gesprochen. Mach dir klar, dass du dieses zusätzliche und unerwartete Geld am besten dazu nutzen kannst, um deine Finanzen abzusichern.

 

Nachdem du dich zunächst um die wichtigsten finanziellen Notwendigkeiten gekümmert hast, solltest du nun überlegen, wie du den Rest deines Erbes investierst. Auf diese Weise kannst du ein Vermögen aufbauen, das du sonst vielleicht nicht hättest erreichen können. 

 

Das Geld breit verteilen

Wie du inzwischen weißt, musst du dein Geld investieren, wenn du Vermögen aufbauen willst, denn sonst liegt es auf dem Bankkonto und wird weniger (danke, Inflation!).  Wenn du dich dazu entschließt, nach einer Erbschaft eine größere Summe zu investieren, achte darauf, dass du dein Geld in eine Vielzahl von Aktien und Anleihen investierst, zum Beispiel mit Hilfe von börsengehandelten Fonds (ETFs). Du kannst auch überlegen, in zusätzliche Anlageklassen wie Immobilien, Gold, Kryptowährungen oder andere alternative Anlagen zu investieren. 

 

Außerdem möchten wir dir ein paar Tipps geben, was du im Sinne kluger Finanz- und Investmententscheidungen im Zusammenhang mit deinem Erbe nicht tun solltest, und zwar:

  •             Das Thema Steuern ignorieren

Informiere dich rechtzeitig darüber, was eine Erbschaft steuerlich bedeutet und verzögere nicht die Zahlung der Erbschaftssteuer – ein Fehler, den manche Leute machen und der sie später teuer zu stehen kommt. Mach dich schlau, damit du dich mit der Gesetzgebung zur Erbschaftssteuer in deinem Land auskennst, bevor du weitere Entscheidungen triffst.

  •             Das Haus abbezahlen

Im Kurs zum Thema Immobilien wurde schon thematisiert, dass es nicht unbedingt die beste Idee ist, die Hypothek auf eine Immobilie schnell abzubezahlen. Die meisten Menschen wollen mit geerbtem Geld intuitiv ihre Hypothek abbezahlen, um schuldenfrei zu sein. Doch wenn du eine Immobilienhypothek getilgt hast und dann nur mit dem abbezahlten Haus dastehst, bringt es dir kein zusätzliches Einkommen. Überlege stattdessen, das Geld in andere Anlageklassen zu investieren, die dir ein gewisses Einkommen verschaffen. Unterm Strich hast du damit über die Jahre ein größeres Wachstumspotenzial – und das Haus. 

  •             Auf eine Konsultation bei einer guten Finanzberatung verzichten

Wenn du geerbt hast oder bald erben wirst, kann die Hilfe einer erfahrenen Finanzberaterin oder eines Finanzcoachs große Auswirkungen haben. Was du mit dem Erbe machst, kann dir nämlich langfristigen Wohlstand bescheren – oder aber einen Reichtum, der so plötzlich wieder verschwindet, wie er gekommen ist. Und das ist natürlich nicht dein Ziel! Diese Gefahr kannst du vermeiden, wenn du dir frühzeitig eine gute Beratung suchst.