Tag 3 : Gefühle und Geld, Teil 1
Ein neues Money Mindset beginnt mit Bewusstheit – und zwar für dein Mindset, wie es im Moment ist. Achte auf deine Gedanken, Verhaltensweisen und dein Handeln rund ums Geld. Ein paar Beispiele aus dem Alltag:
- Du siehst im Schaufenster einen wunderschönen Mantel. Was passiert, wenn du auf einem kleinen Schild den Preis entdeckst: 1.000 Euro – wie ist deine Reaktion?
- Du bist in den sozialen Medien unterwegs, scrollst nach unten und bekommst eine Werbung eingeblendet. Wie reagierst du darauf? Was verändert sich in deinen Gedanken, in deinen Gefühlen?
- Eine Bekannte erzählt dir, dass sie eine Reise macht. Sie fliegt Business Class und wohnt in den teuersten Hotels. Wie ist deine Reaktion?
Das sind nur Beispiele für Situationen, in denen du mit deinem Money Mindset auf etwas reagierst. Mit Geld kommst du ständig in Kontakt. Schau dir ab heute einmal selbst über die Schulter – beim Einkaufen, im Gespräch mit Freundinnen und Freunden, deiner Familie, bei der Arbeit. Dein Ziel: dich selbst und deine Reaktionsmuster kennenzulernen.
Psychologie und Geld
Dies ist kein Psychologie-Kurs. Doch du hast schon gemerkt, dass vieles, was deine Haltung beeinflusst, auf einer unbewussten Ebene abläuft. Das ist ganz normal – kein Mensch ist völlig rational, wenn es um Geld geht. Selbst wenn du dir voller Eifer fest vorgenommen hast, von jeder Gehaltszahlung etwas zu sparen: Manchmal tust du es einfach nicht, auch wenn du weißt, dass es klug und sinnvoll wäre.
Gesteuert werden wir nämlich allzu oft nicht von klugen, rationalen Überlegungen, sondern von Emotionen. Sie laufen als Programm unbemerkt die ganze Zeit mit und beeinflussen unser Handeln. Häufige Emotionen und Gefühle im Zusammenhang mit Geld sind Angst, Schuld, Scham und Neid:
- Angst und Geld
Viele Menschen handeln in Bezug auf Geld aus Angst. In den meisten Gesellschaften haben wir folgende Verknüpfung verinnerlicht: Wer kein Geld hat, überlebt nicht. Finanzielle Angst ist also oft eine Form von Überlebensangst. Und sie berührt ein weiteres menschliches Bedürfnis: das der Zugehörigkeit. Geld hat etwas mit Gruppenzugehörigkeit zu tun – ob man das nun mag oder nicht. Wie ist das bei dir? Grundsätzlich gilt: Angst kann lähmen und dazu führen, dass man irrationale Entscheidungen trifft.
- Schuldgefühle und Geld
Schuldgefühle sind ein überraschend starker Treiber, wenn es um Geld geht. Wer „verdient“ es, viel Geld zu haben? Und warum? Wie fühlst du dich gegenüber Menschen, die weniger haben als du? Wie sollten sich Menschen mit mehr Geld dir gegenüber verhalten?
- Scham und Geld
Auch Scham ist ein starkes und oft schmerzhaftes Gefühl. In Bezug auf Geld ist es mit dem Schuldgefühl eng verwandt. Es zeigt sich, wenn Menschen Geld für etwas Unehrenhaftes halten und eigentlich nichts damit zu tun haben möchten. Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist die Relation zwischen Erfolg und Geld. Nur du entscheidest, was für dich stimmig ist!
- Neid und Geld
Das Geld ist ungleich verteilt. Viele haben wenig oder sehr wenig, einige haben sehr viel. Dafür gibt es viele Gründe. Neid kommt ins Spiel, wenn du jemand anderem seinen Wohlstand missgönnst. Das steht dem guten Gefühl entgegen, dass genug für alle da ist.
Diese Emotionen sind allesamt schwierig und oft schmerzhaft, wenn wir sie uns eingestehen. Doch du kannst sie nutzen und verstehen, warum du so bist, wie du bist, wenn es um Geld geht. Die Auseinandersetzung mit deinen Emotionen ist ein wichtiger Schlüssel, wenn du dein Money Mindset verändern willst.