Dein Notfallfonds

VERÖFFENTLICHT AM Montag, 26 Juli 2021

Notgroschen, Sparstrumpf, eiserne Reserve – viele Bezeichnungen für dein finanzielles Must-Have, die wahrscheinlich schon deine Oma kannte. Wieso ein Must-Have? Geldsorgen und die Angst vor finanzieller Ungewissheit drücken auf’s Gemüt! Und das muss nicht sein. Denn Geld ist eigentlich nur dazu da, dir dein wunderschönstes Leben zu ermöglichen.

Damit du für unvorhergesehene Situationen wie den Verlust des Arbeitsplatzes, Krankheit oder einen Unfall ideal vorbereitet bist, solltest du zuallererst deinen eigenen Notfallfonds eröffnen, füttern und auf die sichere Seite legen.

Sparen

Nimm dir ganz bewusst vor, jeden Monat eine bestimmte Summe zu sparen und diese in deinen Notfallfonds einzuzahlen. Um zu sparen musst du – es könnte kaum einfacher sein – mehr einnehmen als du ausgibst. Ist das in deinem Leben derzeit der Fall? Ja? Sehr gut. Nein? Dann helfen dir unsere folgenden Tipps. Du weißt es nicht genau? Dann solltest du dir zuallererst einen Überblick über finanzielle Situation verschaffen. Notiere sämtliche deiner monatlichen Einnahmen sowie all deine monatlichen Ausgaben. Auch wenn diese Übung nervig und zeitaufwändig scheint: Sie lohnt sich! Versprochen.

Schreibe alle Beträge in eine neue Excel-Tabelle und gestalte sie so, dass du gerne hineinschaust. Verwende zum Beispiel die Farben, die dir am meisten gefallen oder kaufe dir ein schönes Notizbuch, welches du gerne benutzen möchtest. Oder du suchst dir eine App, mit der du ein Haushaltsbuch führen kannst. Inzwischen gibt es in diesem Bereich mehrere Angebote auf dem Markt.

Dein Ziel

Wieviel Geld kannst du jeden Monat sparen? Richte einen Dauerauftrag ein, um diesen festen Betrag monatlich bei Seite zu legen, bis dein Notfallfonds gefüllt ist. Wann ist das der Fall? Ideal ist eine Summe zwischen drei und sechs Netto-Monatsgehältern. Verdienst du also 1.500 Euro netto, sollte dein Notfallfonds – wenn irgendwie möglich – 4.500 Euro umfassen. Wenn du andere Menschen mitfinanzierst – beispielsweise deine Kinder, deine Eltern oder deinen Partner – solltest du eher sechs Nettogehälter zurücklegen.

Wenn du gerade in einer Lebenssituation bist, die es dir nicht erlaubt, so viel Geld zu sparen, wäre jetzt eine wunderbare Gelegenheit, dir in Ruhe zu überlegen, wie du deine Einnahmen und Ausgaben verändern kannst. Wie kannst du mehr Geld verdienen? Kannst du nach einer Gehaltserhöhung fragen? Arbeitest du selbständig und kannst deine Preispolitik anpassen? Welche kreativen Nebenverdienstmöglichkeiten fallen dir ein? Trau dich, kreativ zu sein und über deinen Tellerrand zu schauen: Was könntest du jetzt sofort tun, um morgen etwas mehr Geld zu verdienen? Was liebst du? Was tust du für dein Leben gern? Und wie kannst du die Energie, die du da hinein steckst, zu Geld machen?

Parallel dazu ist es immer hilfreich, deine Ausgaben zu hinterfragen und gegebenenfalls zu senken. Es ist oft relativ einfach, mit Kleinigkeiten  zu beginnen: Kannst du deine Handyrechnung reduzieren? Kannst du eine Versicherung wechseln und günstigere Konditionen heraushandeln? Zahlst du vielleicht einen Kredit ab und könntest durch Umschulden die Zinsen senken?

Wieviel Geld hast du in letzter Zeit für Kleidung und Accessoires ausgegeben? Wieviel für den Friseur oder die Maniküre? Es ist super wichtig, dass du gut zu dir bist, gut für dich sorgst und das Leben genießt! Vielleicht findest du ja dennoch hier und da die Möglichkeit, Geld einzusparen…

Wohin mit dem Ersparten?

Am besten auf ein Tagesgeldkonto! Das lässt sich super leicht eröffnen und bietet dir ausreichend Flexibilität. Denn, wie der Name schon sagt, kannst du binnen eines Tages auf dein Geld zugreifen. Derzeit bekommst du dafür allerdings leider in aller Regel null Prozent Zinsen – weil das Zinsniveau so unheimlich niedrig ist. Zugleich nagt die Inflation am Ersparten, während es dort schlummert. Denn: Der Notfallfonds ist ja für den hoffentlich nicht eintretenden Notfall, wird also idealerweise nicht benötigt.

Wohin lieber nicht?

Unter’s Kopfkissen oder in die Schuhschachtel im heimischen Kleiderschrank. Es ist zu gefährlich, dein Notfallgeld in bar zuhause zu bunkern. Selbst wenn du eine Hausratversicherungen abgeschlossen hast, entschädigt die dich nach einem Einbruch oder Schaden nur bis zu einer bestimmten Höchstgrenze.

Auch das gute alte Sparbuch ist nicht ideal. Denn: Der Zugriff auf das Guthaben ist in aller Regel auf bis zu 2000 Euro pro Monat beschränkt. Falls die Bank höhere Beträge ohne vorherige Kündigung zulässt, darf sie dafür Vorschusszinsen von dir verlangen. Im Notfall ist das nicht flexibel genug – denn dann würdest du draufzahlen.

Ebenfalls ungeeignet: Investmentfonds! Die Kurse an den Börsen schwanken stark. Gehen sie auf Talfahrt, verliert dein Investment vorübergehend und unter Umständen sehr an Wert. Es ist unglücklich, wenn du just in so einem Moment auf das Geld zugreifen musst. Bei einigen Fonds-Arten, wie beispielsweise Immobilienfonds, ist es zudem schwierig und kostspielig, Anteile spontan zurückzugeben.

Leider ist auch dein Girokonto nicht der allerbeste Ort. Hier sollten idealerweise nämlich nur deine täglichen Einnahmen und Ausgaben hin- und herwandern. Wächst dein Kontostand, weil du dort für Notfälle sparst, läufst du  Gefahr, irgendwann schwach zu werden und das Geld doch auszugeben. 💸

Zu guter letzt:

Wenn du auf den Notfallfonds zugreifen musst, weil dein Auto kaputt geht, deine Waschmaschine oder dein Notebook, fülle ihn anschließend bitte so schnell wie möglich wieder auf. Denn wer weiß, was morgen kommt. Mit Sicherheit viel Wunderbares. Und auf das weniger Wunderbare bist du dann gut vorbereitet. 😊

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